Eine alte Modellbauschönheit entsteht neu, oder wie gebe ich einen alten Bausatz ein neues Leben?
In diesem Bericht geht es darum, mit verhältnismäßig wenig Aufwand ein ansprechendes Modell zu bauen, aber auch um die Probleme, die gerade mit diesem Modell verbunden sind, aufzuzeigen.
Das Ganze begann als Kindheitstraum von mir, nachdem ich sie vor mehr als 40 Jahren als kleines Kind in einem Elektrogeschäft in meinem Wohnort gesehen hatte.
Jetzt, 40 Jahre später, hatte ich endlich die Gelegenheit, eine alte Optimist zu ersteigern, um sie als Scale-Modell neu aufzubauen.
Von der Optimist wurden in den 60er Jahren einige von Abeking & Rasmussen gebaut, welche in die ganze Welt verkauft wurden.
Da ich aber nicht die klassische mit weißem Rumpf bauen wollte, sondern eine schöne mit schwarzem Rumpf, weißem Wasserpass und rotem Unterwasserschiff, musste ich ein wenig Recherche im Netz betreiben.
Nach langem suchen fand ich das entsprechende Exemplar mit einer Menge Fotos, was später die Farbgebung und die Rekonstruktion der Decksausrüstung stark vereinfachte.
Erstanden habe ich das Modell mal wieder über 1..2..3... und sah eigentlich recht gut aus und bot genügend Raum für mein Vorhaben.
Nur beim Auspacken aus dem Karton änderte sich das Bild, aber schaut einfach mal selbst:

Die erste Sichtung:
Nach der ersten Bestandsaufnahme wurde mein Gesicht immer Länger und meine Frau erklärte mich für verrückt. 
Hier musste ich all meinem Optimismus zusammennehmen um noch das Gute an dem Modell zu erkennen.
Die Schale hatte die Jahre im Fenster bei Sonneneinstrahlung nicht gut überstanden und alle Holzteile waren beschädigt, oder unschön bearbeitet worden.
Die Hoffnung, das es ohne eine eine komplette Demontage des Modells ging, konnte ich vergessen, aber zu einer dezenten Schwimmprobe
in der Badewanne reichte der Spass noch. :mattes: 
Danach ging es ins " Trockendock", wo ich alles abbaute, was nicht mehr niet und nagelfest war:
Zu gebrauchen waren nur noch das Deck, Mast, Ruderhacke mit Ruder, Deck, Mast, div.Kleinteile, Kajütendach, ein paar Klein- und Takelteile sowie Kiel.
Neu zu bauen waren der Rumpf (GFK- Abzug), Pflicht, Kajüte, Scheuerleisten, gesamte Decksausrüstung, Segelbäume und der Ständer.
 Auf geht es in das Getümmel :
Der Schwachpunkt der Optimist ist sicher die Verbindung Kiel/Rumpf, sowie der überalterte ABS-Rumpf.
So zeigte sich im Bereich Rumpf/ Kiel ein Spalt, der so nicht zu beheben war und eine Demontage des Kiels erforderte.
Dieser Spalt entsteht aus zwei Gründen:
Graupner hat bei der damaligen Konstruktion zwischen Kiel und Rumpf ein ABS-Formteil vorgesehen und das führt dazu, das keine saubere Verbindung mit der Rumpfschale entstehen kann.
Der andere Grund ist, das der Kiel aus Gusseisen andere metalllogischen Eigenschaften als das ABS hat, was zu Rissen in den Verbindungsnähten führt.
Um nun den Kiel von der Schale zu trennen, muss eine M-8 Schaube, die den Kiel mit dem Rumpf verbindet, gelöst werden.
Nach den vielen Jahren geht das nicht ohne Kraft und wenn die Schale porös geworden ist, reißt der Rumpf komplett auf.
Genau das ist bei der Demontage des Gusskiels passiert, und der Rumpf wurde zum Totalverlust.
Dieser Ermüdungsbruch ist bei fast jeder Optimist das große Problem, da die Schalen mehr als 30 Jahre alt sind und selten lackiert wurden, da das Überwasserschiff in ABS-weiß sein sollte.
Damals hat Graupner sicher nicht damit gerechnet, das diese Modelle einmal zum Kult werden würden
Zum Glück hatte ich vor einiger Zeit durch Zufall eine 1:1 Schale aus GFK für die Optimist erstanden, welche sehr robust und mit allen Anformungen für den Kiel und der Ruderhacke schon versehen war.
Nach diesem "Anfangsproblem" konnte es endlich los gehen.
Die Verbindung zwischen Kiel und Schale erfolgt mit einem M8 Bolzen, der im Rumpf noch einmal mit Epoxi eingeharzt wurde.
Anschließend habe ich diese problematische Verbindung noch einmal mit mit GFK-Matte abgesichert und verspachtelt, so dass es zu einem hydronahmisch sauberen Übergang von Kiel und Schale kommt.
Diese Prozedur habe ich auch bei der Ruderhacke angewendet, da sie nur eine kleine Auflagefläche zum Rumpf hat.
Kleiner Tipp am Rande:
Um den Kiel oder die Ruderhacke genau auszurichten, verwende ich dazu einen auf einem Stativ stehenden Laser, der sich mit mehreren Mustern einstellen lässt.
Diese Geräte kann man manchmal im Discounter für wenig Geld bekommen und sind für uns Modellbauer eine echte Hilfe.
So lässt sich auch die Wasserline mit dem Wasserpass genau ausrichten.
Rumpflackierung:
Lackiert habe ich mit Dupli-Color Premiumlack seidenmatt, da diese sehr gut decken und auch in wenigen Minuten oberflächentrocken sind.
Der Lackaufbau besteht aus 3x Lack und 2x Klarlack hochglanz.
Dazwischen habe ich immer wieder mit 1200 er geschliffen und kleinere Dellen beseitigt.
Der Wasserpass und die obere weiße Linie sind aus 6mm Klebeband aus dem Automobilbedarf.
Aufgebracht habe ich die Streifen vor dem letzten Klarlackaufbau.
Pläne:
Die Planbeschaffung für eine Optimist ist immer eine Herausforderung.
Das liegt einfach daran, das die Produktion für dieses Modell vor etwa 30-35 Jahren eingestellt wurde.
Meine erste Idee war Graupner direkt, aber dort wünschte man mir nur viel Erfolg und weiterhin alles Gute bei der Suche.
Erst nach langem Suchen im Netz wurde ich fündig, vergrößerte einfach die Bilder der Zeichnungen und rechnete alles auf mein Modell um.
Momentan plane einen CAD-Modellbauplan meiner Optimist zu zeichnen und den zur Verfügung zu stellen.
Hier nun die kleine "Ausbeute" an Unterlagen, welche ich damals zum Bau zur Verfügung hatte:
Nun ist der Rumpf lackiert und man stellt fest, das dieser einen stabilen und optisch passenden Ständer braucht.
Die Anforderung an das Design sollte einmal die Linien des Rumpfes aufnehmen, ohne diesen unnötig zu verdecken.
Ferner sollte der Ständer mit dem Modell im Einklang stehen und auch kritischen Betrachtern in der Wohnung,
aber auch auf Modellbauausstellungen stand halten können.
Gebaut habe ich den Ständer aus 19mm MDF mit Grundierfolie.
Zuerst wurde die Grundplatte in einer elliptischen Form (angelehnt an die Grundrissform der Optimist) sauber mit der Stichsäge ausgeschnitten.
Die Grundplatte hat die Außenmaße vom 600x500mm mit stark angefassten Kanten.
Die Seitensteele sind nach vorn und innen geneigt.
Die Neigung nach vorn nimmt die Form des Gusskiels auf, während die Neigung nach innen sich auf die Rundung des Unterwasserschiffes bezieht (die gedachte Tangente ,bezogen auf die Endpunkte des Kreisbogens).
Der Lackaufbau ist recht einfach, 2x Spritzspachtel, schleifen und anschließend mit Dupli-Color Premiumlack schwarz lackiert.
Anschließend noch zwei Schichten Mattlack und schon ist die ganze Geschichte fertig.
Wichtig ist bei diesem Lackaufbau die Trockenzeit, welche ca. eine Woche betragen hat.
Zum Schluss habe ich dann noch ein Messingschild mit der Aufschrift "Optimist II / Baujahr 1968" anfertigen lassen und anschließend aufgeschraubt.

 Das Deck:
Bei der Demontage stellte ich fest, das dass Originaldeck von Graupner noch in einem sehr guten Zustand war.
Ich brauchte es nur vorsichtig anschleifen und die Planken mit einem mittelharten Bleistift nachzeichnen.
Erwähnen muss ich hierbei, das ich noch die Reste des alten Aufbaus auf dem Deck belies, da dieser einen beträchtlichen Anteil an der Formgebung des Decks sowohl in Längs wie Querrichtung hatte.
Das von Graupner vorgesehene Falschdeck aus Balsa habe ich nicht wieder eingebaut, da es im Laufe der Jahre von dem Vorbesitzer mit div. Löchern und Flicken versehen worden ist.
Zuerst habe ich den GFK-Rumpf mit Querbuchten und den seitlichen Decksauflagen in die richtige Form gebracht.
Ich habe mich eines kleinen Tricks bedient und vorher unter das Deck eine innere Randleiste eingeleimt, die die Schale bedingt durch das Biegen dazu brachte, die originale Form anzunehmen.
Hier war manchmal echte Gewalt erforderlich, da die Schale mit fast 3mm Stärke mehr als ausreichend dimensioniert ist.
Anschließend passte ich die Technikplattform aus 5mm Sperrholz in den Rumpf und verklebte diese mit Montagekleber.
Die Technikplattform hat im Bereich der Kielverschraubung eine 35 mm im Durchmesser bestehende Bohrung, welche dazu dient,
im Reparaturfall die M8-Schraube für den Kiel zu lösen, ohne dabei die Plattform aus dem Rumpf schneiden zu müssen.
Jetzt konnte ich das vorbereitete Deck auf den neuen Rumpf setzen und mit Montagekleber dauerhaft mit den Decksauflagen verkleben.
Anschließend noch alles schön verschliffen , verspachtelt und schon ist der Rumpf einen wichtigen Schritt weiter.
Nach dem durchtrocken des Montageklebers, konnte ich endlich die letzten Reste von dem alten Aufbau entfernen, was angesichts des desolaten Zustandes kein Problem war.
Diese Reste wurden dazu benutzt, um die Konturen auf Sperrholz aufzuzeichnen und später daraus wieder einen Aufbau zu zaubern.
Die um das Deck laufende Bergholzleiste und Aufkantung auf Deck fertigte ich aus dünnen Teakholzleisten, die ich mit einer Minikreissäge passend zusägte und dann sauber verleimt und verschliffen wurde.
Abschließend nach diesen Arbeiten wurde das Deck noch mit Clou-rotbraun lasiert und anschließend mit Hydroklarlack 2x versiegelt.
Eine Methode, die sich bei mir bewährt hat und auch bei meiner Widder zur Anwendung gelangte.
 Der Aufbau mit der Pflicht:
Wie schon geschrieben, war der alte Aufbau nicht mehr zu gebrauchen.
Selbst das Dach aus ABS war so spröde, das das es später bei der weiteren Bearbeitung einfach zersprang, was mich dazu veranlasste, über 1...2...3.. einen neue Abdeckung zu ersteigern..
Der Aufbau ist (genau wie bei der Graupner-Optimist), mit in den statischen Verbund des Decks einbezogen, was Sinn macht und von Graupner damals gut erkannt wurde.
Aber der Hauptvorteil ist, das durch die Verleimung auf das Oberdeck kein Wassereinbruch zu erwarten ist.
Die Wasserdichtigkeit ist lebensnotwendig für die darunterliegende Elektrotechnik.
Ich habe das so gelöst, das ich den Aufbau fest mit dem Deck verleimt habe und nur der achtere Teil des Aufbaudach abnehmbar ist, indem dieses (es besteht aus ABS),
fest in einem Falz, der aus den Aufbauseiten und einem oberen Rahmen gebildet wird, eingeklemmt wird.
Zusätzlich wird es noch mit zwei Polyamidschrauben verschraubt.
Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise ist, das dass Modell beim Transport nicht demontiert werden muss und somit das Rigg aber auch das ganze Modell sehr geschont werden.
Der Aufbau besteht aus einer Grundplatte mit Aussparung für die Pflicht und Ruderabdeckung, sowie dem oberen Abdeckrahmen aus 3mm Sperrholz.
Die Grundplatte dient hier nicht nur zur Formgebung, sondern auch gleichzeitig als breite Leimauflage für das Oberdeck.
Anschließend beplankte ich die Außenwände des Aufbaus mit 3mm Balsa und schloss die Vertiefung der Pflicht mit 3mm Sperrholz.
Dann kam die Beplankung rum um die Pflicht aus Teak an die Reihe und zum Schluss das Furnieren aller sichtbaren Außenflächen mit Nußbaum.
Als Decksabschluss habe ich noch eine Teakleiste angeleimt und sauber verschliffen.
Das Dach aus ABS sitzt auf dem oberen Abdeckrahmen und wird wie oben beschrieben befestigt.
Zusätzlich sorgt eine umlaufende Teakleiste für die nötige Optik.
Bevor ich den Aufbau auf das Deck setzte, habe ich in dessen Bereich unter das Sperrholzdeck umlaufend der Aufbaukontur noch eine Massivholzleiste eingeleimt.
Diese dient als Gegenlager der Schraubzwingen und zur unterstützenden Formgebung für das Deck.
Dann habe ich die Grundplatte mit viel Leim eingestrichen( darauf achten, das die umlaufende Leimschnur nicht unterbrochen wird) und den Aufbau
auf die genaue Position auf das Deck gesetzt, ausgerichtet und mit viel Kraft und Schraubzwingen auf das Deck gedrückt.
Nun passiert folgendes, durch die Verleimung passt sich das Deck dem Aufbau an und bekommt nun wieder die typische Balkenbucht vom Decksquerschnitt.
Im Prinzip ganz einfach und ein Trick aus dem Formenbau im Tischlerhandwerk, aber sehr zeitintensiv, da man recht vorsichtig hier die Kraft einleiten muss, um zu verhindern, das sich das Deck unkontrolliert verzieht.
Zum Schluss wurden noch die Fenster angebracht (Kartonrahmen mit weißer Folie) und die Details wie Handlauf aus Teak und Luke etc. angebaut.
Als Abschluss wurde alles (incl. das Deck um eine geschlossene Oberfläche zu bekommen) noch 2x mit Hydrolack versiegelt.
Hochzeit Aufbau mit Rumpf:
Bis zu diesem Augenblick war es ein langer, aber auch interessanter Weg.
Bevor ich mit dem Rigg, Mast usw. beginnen konnte, habe ich noch die wichtigsten Beschlagteile angebaut:
Die Relingstützen sind von Graupner und die Spannschlösser vom alten Optimisten.
Bug und Heckkorb habe ich selber gefertigt, was nicht so schwierig war (vielleicht kann ich irgendwann noch einmal diese Bauteile als Original bekommen).
Was jetzt noch fehlte sind div. Ausrüstungsteile wie Lippen, Yachtpoller, Schotwinschen, Blöcke und Flaggen, aber diese Bauteile sollten zum Schluss eingebaut werden.
In diesem Baustadium bekam das Modell langsam seine Gestalt zurück, was nach den vielen Vorarbeiten auch nicht ganz unwichtig war.
 Die Technik:
Die Technik ist bei einer Segelyacht wie der Optimist nicht sehr umfangreich.
Im Prinzip handelt es sich um einem Ruder und Segelverstellservo und Empfängerakku +Empfänger
Der Aufbau des "Innenlebens" sitzt auf der schon beschriebenen Technikplattform (so wie auch bei der "Widder") so tief wie möglich im Rumpf
Das hat sich bewährt, da von dort aus alle Kabel und Seile weg bzw. fortführen und sich sämtliche Komponenten auf einem Platz befinden.
Ruderservo:
Der Ruderservo befindet sich auf der Plattform und steuert über ALU-Stangen das Ruderhorn an.
Die Verschraubungen sind alle kugelgelagert, damit nichts hakt oder sich verklemmen kann.
Der Ruderkoker besteht aus einem 5mm MS-Rohr, in der die Ruderachse geführt wird.
Zur Verstärkung habe ich noch 4 Knotenbleche aus Sperrholz mit viel Epoxy eingeklebt.
Der Ruderarm ist natürlich kugelgelagert (kleine Empfehlung von mir) ;) 
Kleiner Tipp:
Bei einem Segelboot/Schiff ist sehr genau darauf zu achten, wie hoch die Zugbelastung der einzelnen Komponenten ist,
deshalb ist es zwingend notwendig, das Ruderservo und das Segelverstellservo sehr zugfest zu befestigen.
Hierzu habe ich extra aus Sperrholz Kästen gebaut, in die die Servos fest verschraubt, aber auch gleichzeitig schnell demontiert werden können.
Hierbei ist auch darauf zu achten, das die Komponenten so eingebaut werden, das sie später bei der Seilführung nicht im Wege stehen.
Es macht deshalb Sinn, einmal auf einem Blatt Papier die Wege der Seile usw. einmal aufzuzeichnen um zu sehen, das alles klappt.
Akkus:
Bei allen meinen Modellen werden die Akkus mit Klettband aus dem Baumarkt im Rumpf befestigt.
Das hat den Vorteil, das ich problemlos die Komponenten als Trimmung nehmen kann.
Bei der Optimist reicht die Stromversorgung mit 5 Zellen vollkommen aus, um alle Servos sauber zu versorgen.
Mast, Rigg und Segel:
Von dem originalem Rigg ist nur der Mast mit seinen Beschlägen noch zu verwenden gewesen.
Der Mast (in zwei Teile geliefert wg. dem Transport), musste erst einmal sauber zusammengeleimt und verschliffen werden.
Anschließend habe ich ihn lasiert und mit Hydrolack versiegelt.
Das gleiche betraf auch die Bäume, die komplett erneuert werden mussten, da diese im Laufe der Jahre rund geworden sind.
Zuerst habe ich den Mast im Rumpf mit dem alten Mastschuh per Laser ausgerichtet und daran den Baumbeschlag für den Großbaum befestigt.
Hierbei sind schon vorher alle Anschlagpunkte am Mast festgelegt, mit Wirbellager aus dem Angelbedarf und div. Ösen bestückt und ausgerichtet worden.
Da die Zugbelastung in der Takelage sehr groß ist (wer schon einmal die Takelage eines Seglers hat singen hören, weiß wovon ich rede), müssen alle Anschlagpunkte im Deck fest angesetzt werden.
Als stehendes Gut habe ich 0,6mm rostfreiem Stahldraht aus dem Baumarkt verwendet, welches wo immer es möglich war, mit Wirbellager und Spannschrauben an den Endpunkten versehen ist, um die Torsion so gering wie möglich zu halten.
Diese Stahldrähte bekommt man in verschieden Stärken auf einer Rolle mit 20m und ist zudem recht preiswert.
Als nächstes mussten die Segel angeschlagen werden, da zb. das Großsegel in die Nute des Mastes geschoben werden muss, bevor der Mastkopf mit seinen Augen und Ösen aufgesetzt wird.
das laufende Gut besteht aus 1,3mm Polyesterseil, welches auch aus dem Baumarkt ist.
Das Anschlagen der Polyseile erfolgte auch wo immer möglich mit Spannschrauben und Wirbellager.
Angesteuert werden die Bäume mit dem schon erwähnten Stellservo von Carson, welcher 33 Kg Zug schafft.
Hier werden die Schoten einfach über die Seile mit dem langen Hebelarm des Segelservos verstellt.
Da ich vorher leider kein Modellsegler war, habe ich mir ein Buch von Ulrich Krekel mit dem Titel "Fazination RC-Segeln" gekauft.
In dem Buch findet man tolle Anregungen und viele Möglichkeiten der Segelverstellung, aber auch über bau und Ausrüstung von Segelmodellen.
Ich kann dieses Buch jedem Anfänger und auch fortgeschrittenem sehr empfehlen.
Zu den beiden Segeln wäre noch zu sagen, das ich diese erst einmal weiterverwendet habe.
Sie sind profiliert und noch recht stabil, werde sie aber nach dieser Fahrsaison evtl. durch neue ersetzen.
Ich plane hier, Materialien aus dem Drachenbau zu verwenden und diese dann selber zu verarbeiten, aber mal schauen. 
Nachdem alles zusammengebaut war, habe ich noch einen Verklicker aufgesetzt, damit ich nicht ganz ahnungslos durch die Gegend segel! 

Hier noch ein paar Bilder der im Vortext beschriebenen Seilführungen:
Und so sieht sie komplett aus:

Die ersten Fahrten:
Das erste Anfahren hat in Berlin Woltersdorf stattgefunden.
Es hat sich gezeigt, das sie auch ohne viel Wind sehr wendig ist und gut auf alle Befehle reagiert.
Bei gutem achterlichen Wind fegt sie durch das Wasser und mit seitlichen Wind legt sich die Optimist mit fast 35° auf die Seite, was ein tolles Fahrtbild ergibt.
Eine plötzlich einfallende Windbö legte die Optimist mit fast 70° auf die Seite und setzte das Deck mit der Pflicht unter Wasser.
Aber trotz allem richtete sie sich sofort wieder auf und hatte auch keinen Wassereinbruch zu verzeichnen.


Notwendige Verbesserungen nach den ersten Fahrten:
Na ja, es ist wie immer bei einem neuen Modell, die erste Probefahrt ist vorbei und es zeigt sich, das man die Optimist noch einmal im Detail verbessern kann.
Im Einzelnen waren es folgende Kleinigkeiten:
Zuerst habe ich die Seitenscheiben und das Oberlicht mit dünnem, getönten ABS versehen und rückseitig aus schwarzem Klebeband einen Rahmen aufgeklebt.
Wird das Ganze dann auf die vorhanden Fenster geklebt, entsteht ein Scheibeneffekt.
Als nächstes wurde die Kabine achtern um 3 mm gekürzt und neu mit einer Rückwand aus Teak und zwei kleinen Türen (Zugang zur Kajüte) versehen und die Ruderpinne mit einem Sockel aus ALU und Langbändern versehen.
Zusätzlich kamen noch ein Windabweiser aus getöntem ABS an die Rückwand.
Da mir das grün/weiße Takelgarn nicht gefiel, habe ich es durch weißes Polyamidband ersetzt und zusätzlich noch die Flagge des Seglerverbandes und des besuchten Bundeslandes versehen.
Diese Flaggenführung ist Pflicht im Top/ Salling.
Als nächstes kam noch eine neu gestaltete Namensbeschriftung (aus entsprechenden Klebeapplikationen) für den Namen am Heck und Bug auf dem Rumpf.
Die Reling ist ein Schwachpunkt bei dem Modell, weshalb ich die Netze (liefen bei Wasserberührung ein) entfernte, und diese durch Gummifaden ersetzte.
In diesem Atemzug habe ich auch den Heckkorb ein wenig umgestaltet.
Zum Schluss wurde im Innenraum die Lage des Empfängerakkus nach oben versetzt, da dieser bis jetzt tief im Rumpf saß und zum Laden immer schwer zu entnehmen war.
Hierzu habe ich einfach aus Sperrholz eine kleine Aufnahme gebaut, in der der AKKU gelegt wird.
Der AKKU erhielt noch eine Entnahmeschlaufe aus Polyamidschnur, damit er sich gut aus der Aufnahme entnehmen lässt.
Hier nun die letzten Änderungen im Detail:

Im Laufe der letzten knapp zwei Jahre hat es sich ergeben, die Optimist ein wenig anzupassen.

Neben der neuen Reling mit Gummizug ( das Netzt saugt sich voll und verändert den Schwerpunkt), habe ich das Deck ein wenig verändert und einen Flügelkiel angebaut.

Dieser Flügelkiel wiegt etwa 1000g und wirkt beim Segeln als Stabilisator.

Dadurch wird das Segelverhalten sehr zum Positiven verändert.

Zum Schluss kam noch eine kleine, von meiner Nachbarin selbstgemacht Puppe in die Pflicht.

Ich denke, das die Optimist jetzt das ein Stadium erreicht hat, welches sich durchaus sehen lassen kann.


Hier nun der Aktuelle Bauzustand:

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    Der neu angesetzte Flügelkiel.

    Das Profil gleicht einer Tragfläche

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    Der Kiel von achtern gesehen

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    Das Deck ist jetzt aufgeräumter

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    Navigation muss sein.

    Neu sind auch die Türscharniere aus Messing.

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    Das Püppchen.

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    Das Püppchen sorgt für Leben in der "Bude"

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    Ein kleiner Tipp am Rande,

    durch solch kleine Finessen lebt ein Modell so richtig auf.

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